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Die ätherische Kraft der Zitrone

In südlicher Sonne und Wärme gereift, bringen Zitronen uns den belebenden Geist des Mittelmeers ins Haus. So sauer die aromatischen Früchte auch daherkommen, ihre inspirierende und heilende Kraft mag heutzutage wohl niemand mehr missen.

„Kennst Du das Land, wo die Zitronen blühn … ?“ Goethes sehnsuchtsvolle Worte rufen sofort Bilder sonnendurchfluteter Zitronenhaine auf – an der italienischen Amalfiküste, auf Sizilien oder in Spanien. In diesen Regionen am Mittelmeer herrscht ein gleichmäßig warmes Klima, das die aromatischen Zitrusfrüchte benötigen, um gut zu gedeihen. An der Costa Amalfitana werden sie seit vielen Generationen in ummauerten Gärten in Terrassen an der Steilküste angepflanzt. Der Anblick der Bäume mit den leuchtend gelben Früchten zwischen den Bergen und dem blauen Meer ist einzigartig. Gerade in Kampanien spielt die Zitrone in vielen köstlichen Rezepten eine Hauptrolle und ist dank ihrer gesunden und spritzigen Leichtigkeit aus der modernen Küche nicht mehr wegzudenken. Aus diesem Gebiet stammt auch der legendäre Zitronenlikör Limoncello, der aus der Zitronensorte Sfusato Amalfitano hergestellt wird.

Aus Asien in den Mittelmeerraum

Bis sich die kälteempfindlichen Früchte in europäischen Gefilden etabliert hatten, war es ein langer Weg. Erstmals erwähnt wurden Zitronen schon in vorchristlicher Zeit bei einem Feldzug Alexanders des Großen, als Kriegsleute auf die exotische Frucht aufmerksam wurden. Danach gelangte sie wohl mit arabischen Händlern in den Mittelmeerraum. Erste Hinweise auf das Vorkommen der Zitrone in Europa lieferten Ausgrabungen im italienischen Pompeji, bei denen sechs Zitronenkerne gefunden wurden. In der Spätantike wurden Zitronen den Göttern als wertvolle Opfergabe dargebracht und galten als Symbol für ewiges Leben, Liebe und Fruchtbarkeit.

Jahrhundertelang blieben die Früchte den Mächtigen und Reichen vorbehalten. In der Zeit der Renaissance galt es in Italien als schick, sich Zitronengärten und Zitronenhäuser anzulegen. Bei vornehmen und einflussreichen Familien wie den Medici aus Florenz konnte man die kostbarsten Sammlungen unterschiedlicher Zitronenbaumsorten bestaunen. Im 18. Jahrhundert erreichte der Zitrusbaum fast Kultstatus. Fürsten, die etwas auf sich hielten, ließen an ihren Höfen prachtvolle Orangerien erbauen. Dort war es nun auch im nördlichen Europa möglich, die begehrten Pflanzen über den Winter zu bringen und die Früchte frisch genießen zu können. Durch seine Besonderheit, ganzjährig Blüten und Früchte zugleich tragen zu können, brachte der Zitronenbaum einen Hauch immerwährenden Frühlings mit sich.

Den kompletten, ausführlichen Beitrag mit vielen wissenswerten Hintergundinformationen lesen Sie in unserem Magazin natürlich gesund und munter 03/2023

 

Text: Monika Hopfensitz
Foto: francescomoufotografo / iStock.com