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Gehirnleistung steigern und Gehirn fit halten

Gehirnleistung staerken - Seniorenpaar

Mit dem Älterwerden wird es immer wichtiger, die geistige Fitness zu trainieren, um Krankheiten wie Demenz und Alzheimer vorzubeugen. Die Gehirnleistung steigern und das Gehirn fit halten gelingt mit den richtigen Lebensmitteln und Pflanzen, sowie einer gedächtnisfreundlichen Gestaltung des Alltags. Erfahren Sie hier, was Sie selbst alles tun können.

Gehirn fit halten: gesunder Lebensstil

Gehirnleistung stärken mit Yoga im Park
CC0 / cnort / pixabay

Kleine Vergesslichkeiten im Alltag sind ganz normal, mit leichtem Gedächtnisverlust hat fast jeder mit zunehmendem Alter zu tun. Doch Gehirnstörungen wie Alzheimer oder Parkinson werden immer häufiger. Das Risiko, an einer schwerwiegenden Störung des Gehirns zu erkranken, hängt  jedoch sehr stark vom Lebensstil ab. Und der lässt sich steuern und zum Positiven verändern.
Auch noch mit 60, 70 oder 80 Jahren kann man die Gehirnleistung steigern und es können neue Gehirnzellen wachsen. Wichtig ist körperliche und geistige Aktivität in jeglicher Richtung, unsere mentale Einstellung und unsere soziale Einbindung. Sport zum Beispiel macht klüger und schützt die kognitiven Funktionen auch im Alter. Es gibt kaum etwas Besseres für die Optimierung des Gehirns.

Unsere Tipps:

  • Ausdauersportarten wie Schwimmen, Radfahren, Walken und Tanzen sind ideal zur Durchblutung des Gehirns - wenn Sie alleine keine Motivation haben, suchen Sie sich eine Gruppe
  • Gehirn fit halten mit Training: lesen Sie die Tageszeitung, entdecken Sie neue Literatur, schauen Sie Dokumentationen und Wissensmagazine im Fernsehen an
  • Künstlerische und kreative Techniken machen viel Freude und erweitern Ihren Horizont
  • Singen und Musizieren hebt die Stimmung und gemeinsam mit anderen, zum Beispiel im Chor, macht es noch mehr Spaß
  • Jungbrunnen Schlaf: Mindestens sieben Stunden Schlaf sollten es sein. Das ist sehr wichtig, um das Gehirn von all jenen toxischen Stoffwechselprodukten zu reinigen, die in den Wachphasen entstehen.
  • Entspannungstechniken wie Yoga, Tai Chi und Quigong fördern die Konzentration und verbessern den Schlaf

Mehr dazu lesen Sie in unserer Magazin-Ausgabe 04/2022:

Brainfood: Nahrung für's Gehirn

Gehirnleistung stärken mit Mittelmeerkost
Bild: CC0 / roman odintsov / pexels

Das Gehirn ist das stoffwechselaktivste Organ im Körper. Es macht zwar nur etwa zwei Prozent des Körpergewichts aus, verbraucht aber rund 20 Prozent der täglich mit der Nahrung zugeführten Energie. Umgekehrt kann man dem Gehirn durch falsche Essgewohnheiten erheblichen Schaden zufügen. Wenn Sie sich bei Ihrer Ernährung an der Mittelmeerkost orientieren, stellen Sie Ihrem Gehirn alles zur Verfügung, was es benötigt, um gut zu funktionieren. Eine noch „hirngesündere“ Ernährung wird daraus, wenn Sie gezielt auf einige Inhaltsstoffe achten, von denen das Gehirn besonders profitiert.

 

Dunkle Beeren

Gehirnleistung stärken mit Heidelbeeren
Bild: CC0 / angele j / pexels

Polyphenole stellen eine Gruppe sekundärer Pflanzenstoffe dar, die das Potenzial haben, das Gehirn gezielt zu schützen, zu reparieren und in seiner Funktion zu verbessern. Zu den wirksamsten Polyphenolen zählen die Anthocyane, also jene Pflanzenfarbstoffe, die in Heidelbeeren, Brombeeren und Schwarzen Johannisbeeren enthalten sind. Insbesondere die Wirkung von Heidelbeeren wurde intensiv erforscht: ihre Anthocyane können die Blut-Hirn-Schranke durchqueren und direkt vor Ort die Bildung neuer Nervenzellen fördern. Schon knapp 100 Gramm Heidelbeeren täglich reichen, um die Gehirnfunktion deutlich zu verbessern.

Fette und Öle

Gehirnleistung stärken mit Omega-3
Bild: CC0 / towfiqu barbhuiya / pexels

Das Gehirn besteht im Wesentlichen aus Fetten. Der Neocortex, also der größte Teil der Großhirnrinde, enthält zu etwa 30 Prozent DHA, eine der wichtigsten Omega-3-Fettsäuren. Omega 3 ist für die Entwicklung und den Erhalt des Gehirns der wertvollste Nahrungsbestandteil, Die wichtigste Quelle für Omega 3 sind fette Kaltwasserfische wie Hering, Makrele, Lachs und Thunfisch, die im Sinne der Gehirngesundheit mehrmals wöchentlich auf dem Speisezettel stehen sollten – angesichts der Überfischung der Meere ist Fisch- und Algenöl als Nahrungsergänzungsmittel eine gute Alternative. Auch Olivenöl wirkt sich positiv auf die kognitive Gesundheit aus.

Grüner Tee und Kaffee

Gehirnleistung stärken mit grünem Tee
Bild: CC0 / mareefe / pexels

Grüntee enthält das hochwirksame Polyphenol Epigallocatechingallat (EGCG), das nicht nur das Immunsystem stimuliert und vor Krebs schützt, sondern auch den Spiegel des BDNF (Brain-derived-neurotrophic factor) erhöht. BDNF ist die Substanz, die Aufbau und Erhalt gesunder Gehirnzellen bewirkt. Einige Tassen Grüntee täglich sind ein Jungbrunnen für das Denkorgan.
Und auch Kaffee kann das Gehirn vor Demenzerkrankungen wie Alzheimer schützen: zwei Tassen Kaffee pro Tag reichen, um das Auftreten der Demenzerkrankung hinauszuzögern.

Spermidinreiche Pflanzen

Weizenkeime, getrocknete Sojabohnen, reifer Cheddarkäse, Kürbiskerne, Champignons und Kräutersaitling oder auch Rotwein – all diese Lebensmittel sind reich an Spermidin. Dieser sekundäre Pflanzenstoff gehört zu einer Gruppe von Substanzen, die man als Sirtuin-Aktivatoren bezeichnet: seit einiger Zeit die großen Hoffnungsträger der Anti-Aging-Medizin. Enzyme wie Sirtuine sind darauf spezialisiert, den molekularen Müll abzubauen, was ganz besonders für die geistige Gesundheit von größter Bedeutung ist.

Gehirnleistung steigern: pflanzliche Unterstützung

Auch einige Heilpflanzen fördern nachweislich die Hirngesundheit. Sie kommen meist als Nahrungsergänzungsmittel oder als frei verkäufliche Arzneimittel zum Einsatz. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie Ihr Gehirn mit Pflanzenkraft unterstützen möchten – insbesondere vor Operationen und wenn Sie Medikamente einnehmen. Unerwünschte Wechselwirkungen sind nämlich durchaus möglich.

Ginkgo

Gehirnleistung stärken mit Ginkgo
Bild: CC0 / benni fish / pexels

Der Ginkgo-Baum kann 2000 Jahre alt werden und ist in Asien ein Symbol für langes Leben. In seinen Blättern stecken einzigartige Inhaltsstoffe, die Ginkgolide. Sie verbessern die Fließfähigkeit des Blutes und damit die Sauerstoffversorgung im Gehirn. Zudem unterstützen sie die Vernetzung der Nervenzellen. So können Sie auf ganz natürliche Weise Ihre Gehirnleistung steigern.

Kurkuma

Gehirnleistung stärken mit Kurkuma
Bild: CC0 / marta branco / pexels

Curcumin ist der Pflanzenstoff aus der Gelbwurz. Er hemmt Entzündungen, ist ein starkes Antioxidans und erhöht auch die Konzentration des Eiweißstoffs BDNF, der für die Neurogenese im Gehirn verantwortlich ist. Unterstützt wird die Aufnahme von Curcumin in den Körper durch den Pfeffer-Inhaltsstoff Piperin.

Brahmi

Das „Kleine Fettblatt“ ist eines der bedeutsamsten Mittel des indischen Ayurveda. Brahmi wird dort zur Stärkung des Gehirns und der Nerven eingesetzt und soll die Gedächtnisleistung steigern. Die Pflanze enthält die Saponine Bacosid A und Bacosid B. Diese verbessern die Übertragung von Nervenimpulsen und fördern die Reparatur geschädigter Nervenzellen.

Ashwagandha

Ebenfalls aus dem Ayurveda bekannt ist diese auch Schlafbeere genannte Heilpflanze. Sie reduziert das Stresshormon Kortisol und ist ein starkes Antioxidans, fängt also freie Radikale ab. Zudem weisen Studien darauf hin, dass Ashwagandha den Hämoglobinspiegel im Blut erhöht – das ist der rote Blutfarbstoff, mit dem der Sauerstoff zu allen Zellen transportiert wird.

Ingwer

Gehirnleistung stärken mit Ingwer
Bild: CC0 / jusfilm / unsplash

Die Inhaltsstoffe aus der scharfen Wurzel senken unter anderem die Nervenspannung und fördern die Funktion des Nervensystems. Die Tibetische Konstitutionslehre setzt vor allem auf Kombinationspräparate, um die Konzentration zu verbessern und den Verstand zu schärfen. So unter anderem auf eine Rezeptur mit Ingwer, Muskatnuss und Kümmel.

Passionsblume

Die Passionsblume ist als natürliches Beruhigungsmittel sehr beliebt. Extrakt aus dem Kraut der Pflanze lässt uns „ein dickeres Fell“ wachsen und schützt so das Nervensystem vor den Auswirkungen von Stress. Der Schlaf wird besser, Nervosität, Reizbarkeit und mentale Überaktivität gehen zurück.

Ginseng

Ginseng gehört zu den bedeutendsten Heilmitteln der chinesischen Medizin. Daraus zubereitetes Tonikum wirkt stärkend bei Müdigkeit und Schwäche ebenso wie bei nachlassender Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit. Die richtige Dosierung von Ginseng ist allerdings nicht ganz einfach: Viele angebotene Präparate sind unterdosiert und damit wirkungslos. Ist die Dosis aber zu hoch, kann Ginseng Nebenwirkungen wie Schlaflosigkeit und Ödeme auslösen. Am besten lassen Sie sich von einem in TCM oder Naturheilkunde bewanderten Arzt oder Apotheker beraten.

Gut zu wissen

Gehirnstörungen nehmen im Alter zu. Doch von was genau ist die Rede, wenn über Demenz oder Alzheimer gesprochen wird? Hier die wichtigsten Fakten im Überblick:

Häufige Störungen des Gehirns

Demenz: Dieser Begriff fasst Krankheiten zusammen, die mit einem kognitiven Zerfall einhergehen, weil Gehirnzellen sterben. Dadurch können Signale nicht weitergegeben werden und das Gedächtnis funktioniert nicht mehr richtig.

Alzheimer: Spezielle Form der Demenz. Die genaue Ursache für die bisher unheilbare Erkrankung ist unbekannt, man vermutet aber, dass sie einerseits durch Ablagerungen von Beta-Amyloid im Gehirn (amyloide Plaques), andererseits durch abnormale verknotete Fasern an den Tau-Proteinen (Tau-Fibrillen) verursacht wird.

Parkinson: Verlust von Neuronen in jenem Gehirnbereich, der vor allem für die Bewegung zuständig ist. Das Gehirn erzeugt nicht genug Dopamin, das für die Kontrolle der Bewegung notwendig ist.

Schlaganfall: Hirnzellen sterben, weil durch ein Blutgerinnsel oder eine Blutung die Blut- und damit die Sauerstoffversorgung des Gehirns unterbrochen wird.

Titelbild: CC0 / gustavo fring / pexels