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Gesund essen: Lecker basisch kochen

Basische Lebensmittel liefern viele Vitalstoffe und sind leicht verdaulich. Wer basenbetont isst, tut zudem viel für seine schlanke Linie und vermindert das Entzündungsrisiko. Aufwendig kochen muss man dennoch nicht.

Es macht einfach Spaß, mit Muße zu kochen, noch dazu mit frischen Zutaten und in bester Bioqualität. Und wenn man bereits bei der Zubereitung weiß, dass die Gerichte nicht nur allen schmecken, sondern dass sie auch allen guttun, dann macht Kochen doppelt Freude. Bei der basischen Küche ist das so! Sie ist etwas für Genießer und eignet sich deshalb sowohl für besondere Gelegenheiten, für Gäste und Feste, als auch für den normalen Alltag. Probieren Sie doch mal das basische Müsli zum Frühstück, den praktischen Snack zum Mitnehmen oder das schnelle Gemüsecurry. All dies lässt sich einfach und unkompliziert zubereiten und ist obendrein gesund, weil hier Säurebildner wie Fleisch, Fisch, Milchprodukte, Getreide oder Zucker ausgesprochen sparsam verwendet werden. Stattdessen stehen basisches Obst, Gemüse, Kräuter und Pflanzenöle im Mittelpunkt.

Durch basisches Kochen zurück ins Gleichgewicht

Der menschliche Organismus und vor allem der Stoffwechsel sind auf ein ausgewogenes Verhältnis von Säuren und Basen angewiesen. Gerät es aus dem Gleichgewicht und überwiegen die Säuren, reagiert der Körper häufig mit Sodbrennen. Auch Müdigkeit, Erschöpfung und Nervosität können die Folgen sein. Zudem gibt es viele Hinweise darauf, dass eine einseitige, säurebildende Ernährung langfristig Entzündungen sowie Muskel- und Gelenkprobleme begünstigt, weil der Körper überschüssige Säuren im Bindegewebe einlagert. Allerdings wird oft verschwiegen, dass es ganz ohne Säuren auch nicht geht.

„Auf Dauer sollten wir uns nicht rein basisch ernähren“, meint auch Sabine Wacker und empfiehlt, Säuren und Basen „nicht als Gegenspieler zu betrachten, sondern als Teammitglieder, die sich gegenseitig die Bälle zuspielen.“ Die Heilpraktikerin und Buchautorin aus Mannheim hat das Programm „Basenfasten – die Wacker-Methode“ entwickelt. Sie hält eine Basenfastenwoche, in der man sich ausschließlich basisch ernährt, für einen guten Einstieg in ein gesünderes Leben: „Das ist wie ein ‚Reset‘ für den Körper und die von der Zivilisationskost überreizten Geschmacksnerven. Und es macht so richtig Lust auf basenreiches Essen.“ Mit ihrem Sohn Matteo hat Sabine Wacker ein Hotelkonzept entwickelt, bei dem eine zu 100 Prozent basische Küche im Mittelpunkt steht. Nach dieser Kur ist aus ihrer Sicht eine Kombination aus 70 bis 80 Prozent basischer und 20 bis 30 Prozent saurer Lebensmittel ideal.

Sauer oder basisch essen und kochen?

Es gibt gewisse Grundregeln. Dazu zählt, dass man einmal täglich Obst – möglichst zum Frühstück – essen sollte, einmal täglich Salat (zu Mittag) und einmal täglich Gemüse, am besten abends. Diese Festlegung ist so etwas wie ein roter Faden. Dagegen ist der Geschmack eines Lebensmittels kein Kriterium dafür, ob eine Zutat basisch oder sauer ist, denn nicht alles, was sauer schmeckt, zum Beispiel Zitronen, belastet den Säure-Basen-Haushalt. Saure Drops dagegen schon: Sie enthalten jede Menge säurebildenden Zucker. Sogar auf einige neutral schmeckende Lebensmittel wie etwa Joghurt reagiert der Körper sauer. Entscheidend sind also nicht die Geschmacksnerven – wir besitzen gar keine Rezeptoren für „basisch“ –, sondern die Art der Abbauprodukte, die bei der Verstoffwechslung im Körper entstehen.

Nicht alle Säurebildner sind schlecht

Der basische Effekt eines Lebensmittels steigt mit seinem Gehalt an Vitalstoffen – und der ist bei saurem Obst unbestritten höher als bei Drops. Doch welche Lebensmittel sind basisch und welche sauer? „Dazu gibt es noch große Unsicherheiten“, weiß Sabine Wacker und rät: „Legen Sie nicht alles auf die Goldwaage, was Sie essen, und machen Sie sich das Leben durch ständige Säure-Basen-Bewertungen nicht unnötig schwer.“ Eine basenüberschüssige Lebensweise ist Genuss und kein Dogma.

Da etliche Lebensmittel, die zur Gruppe der Säurebildner gehören, mit Vitalstoffen punkten, sollten sie auf dem Speiseplan nicht fehlen. Zu diesen guten Säurebildnern, die allerdings nicht in großen Mengen gegessen werden sollten, gehört vor allem Vollkorngetreide, aber auch Pseudogetreide wie Buchweizen, Quinoa oder Amarant. „In einem basenreichen Müsli liefert nicht Milch, sondern Amarant das wertvolle Eiweiß“, sagt Sabine Wacker. Sättigend ist ein basisches Müsli allemal.

Hier zwei Rezepte für basische Müslis:

 

Basisches Müsli Nr. 1

  • 1 Banane
  • 1 Apfel
  • 1 EL gehackte Nüsse
  • 1 EL Erdmandelflocken
  • 2 EL Amarant-Müsli-Mischung ohne Schokolade
  • Mandarinensaft

Basisches Müsli Nr. 2

  • 4 ungeschwefelte, getrocknete Aprikosen
  • 1/2 Becher Naturjoghurt
  • Agavensirup
  • 2 EL Buchweizenflocken
  • 1 EL gehackte Mandeln
Anleitung: Eine Banane und ein kleiner Apfel in dünnen Scheiben schneiden, einen Esslöffel gehackte Nüsse dazugeben (auch sie gehören zu den guten Säurebildnern). Einen Esslöffel Erdmandelflocken und zwei Esslöffel Amarant-Müsli-Mischung ohne Schokolade (aus dem Reformhaus) hinzugeben und mit dem Saft einer Mandarine beträufeln.   Anleitung: Vier ungeschwefelte, getrocknete Aprikosen klein schneiden, mit einem halben Becher Naturjoghurt, etwas Agavensirup und zwei Esslöffeln Buchweizenflocken vermischen und einen Esslöffel gehackte Mandeln darüberzustreuen.

 

Für ihre Rezepte hat Sabine Wacker ein praktisches Punktesystem entwickelt, das „basischen Neulingen“ den Einstieg erleichtert. Auch die Rezepte von Natasha Corrett und Vicki Edgson sind mit Symbolen gekennzeichnet, die eine gute Orientierung bieten. In ihren sättigenden Salaten für unterwegs verwenden sie häufig Vollkornreis und Hülsenfrüchte, die gute Säurebildner sind. In ihrem „ultimativen basischen Vorrat“ befinden sich außerdem Haferflocken und sogar grüner Tee.

So gelingt die Säure-Basen-Balance

Mit grünem Tee sollten Sie allerdings sparsam umgehen, auch mit weißem oder schwarzem Tee und natürlich mit Kaffee und Espresso. Doch auch hier gibt es keine Verbote. Ein bis zwei Tassen pro Tag? Warum nicht. „Wichtig ist nur, dass Sie wissen, was Sie tun, wenn Sie schlechte Säurebildner zu sich nehmen“, sagt Sabine Wacker. Auch Fleisch oder Fisch gehören aus ihrer Sicht nur selten auf den Speiseplan, obwohl sie viele Nährstoffe enthalten. „Nahrungsmittel mit tierischem Eiweiß weisen nun mal eine stärkere Säurebildung auf als solche auf pflanzlicher Basis. Doch auch diese Menge an Säure verkraftet unser Körper ein- oder zweimal pro Woche.“ Auch muss man an besonderen Tagen nicht grundsätzlich Nein zu einem feinen Stück Kuchen oder einem schönen Rotwein sagen. Aber im Alltag, davon ist Sabine Wacker überzeugt, ist es einfach gesünder, die Säurebildner auf ein Minimum zu begrenzen, so häufig wie möglich Obst und Gemüse zu essen und ab und zu einen Basenfastentag einzulegen.

 

Diesen Beitrag finden Sie in Ausgabe 2/2016

 

Foto: Alliance/shutterstock.com