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Hausmittel – Heilkraft aus der Küche

Kartoffeln, Essig, Öl, Äpfel und Zitronen – zahlreiche ganz gewöhnliche Lebensmittel entfalten „nebenbei“ ihre heilsame Wirkung und haben sich als Hausmittel bei vielerlei Indikationen von Kopf bis Fuß bestens bewährt. Wir stellen Ihnen unsere Top 10 für winterliche Beschwerden vor.

1. Apfelessig mit Kräutern– zur Infektabwehr

Winterzeit ist Erkältungszeit. Spätestens wenn alles um einen herum niest und hustet, ist es Zeit für eine Kur mit einem Kräuter-Apfelessig. Der Essig aus vergorenem Apfelwein enthält reichlich Milchsäurebakterien, die sich günstig auf die Darmflora und damit auf das Immunsystem auswirken, das ja zu 80 Prozent im Darm angesiedelt ist. Küchen- und Wildkräuter wirken antibakteriell.

Anwendung: Für den Kräuter-Apfelessig benötigen Sie einen halben Liter naturtrüben Apfelessig in Bio-Qualität und jeweils einen Esslöffel getrocknete Blätter von Kräutern wie Spitzwegerich, Thymian, Rosmarin, Salbei, Minze und Schafgarbe. Die grob gehackten Kräuter werden zusammen mit dem Apfelessig in ein großes Schraubglas oder eine weithalsige Flasche gefüllt. Diesen Ansatz  lassen Sie zwei bis drei Wochen bei Zimmertemperatur stehen und schütteln ihn immer wieder durch. Danach die Kräuter abseihen. Zur Immunstärkung geben Sie einen Teelöffel in ein halbes Glas Wasser und süßen nach Wunsch mit etwas Honig. Kurmäßig trinken Sie die Mischung einmal täglich, wobei Sie nach drei Wochen eine einwöchige Pause einlegen sollten. Bei akuten Beschwerden können Sie auf dreimal täglich erhöhen.

Interessantes am Rande: Das Rezept, das auch unter dem Namen Räuberessig oder Pestessig bekannt ist, stammt aus Frankreich. Angeblich wurde die Mischung von einer Räuberbande genutzt, die sich damit während der Pest vor Ansteckung schützte. Nachdem die Räuber gefangen worden waren, verrieten sie ihr Geheimrezept und gingen dadurch straffrei aus. Ihr Rezept für eine antibakterielle Kräuteressig-Mixtur verbreitete sich daraufhin in vielfachen Variationen in ganz Europa.

2. Espresso mit Zitronensaft – bei Kopfschmerzen

Migräne, weil der Weihnachtstrubel zu viel ist, ein Kater, weil Sekt und Wein an Silvester allzu gut geschmeckt haben, oder Kopfschmerzen, weil ein Wetterwechsel ansteht – kennen Sie das? Dann versuchen Sie es doch mal mit Espresso! Und zwar ohne Zucker oder Milch, dafür mit dem Saft einer halben Zitrone. Das im Kaffee enthaltene Koffein verengt die Blutgefäße im Gehirn und blockiert ein Enzym, das Botenstoffe zur Schmerzweiter­leitung über die Nerven ausschüttet, sodass der Schmerz nicht mehr so stark wahrgenommen wird. Und das Vitamin C aus der frischen Zitrone regt die Bildung von Botenstoffen an, die den Schmerz sehr schnell lindern. Zudem nimmt der Darm durch die in dem Saft enthaltene Zitronensäure mehr Koffein auf, wodurch sich der positive Kaffeeeffekt verstärkt.

Anwendung: Bereiten Sie eine Tasse Espresso zu und vermischen Sie ihn mit dem frisch gepressten Saft einer halben Zitrone.

3. Zitronenwickel–bei Halsschmerzen

Halsschmerzen sind oft das erste Anzeichen, dass sich der Körper mit einer Entzündung gegen Erkältungsviren zur Wehr setzt. Ein Halswickel mit Zitronenwasser hilft, wenn sich das Kratzen im Hals zu einem Brennen steigert und selbst das Schlucken nur unter Schmerzen möglich ist. Er reduziert Entzündungen und Schmerzen, lindert Schwellungen und hat einen zusammenziehenden Effekt. Fällt das Schlucken schwer, werden kühle Halswickel meist als angenehm empfunden, warme Zitronenwickel lindern Schwellungen und helfen zum Beispiel bei Seitenstrang-Angina und Mandelentzündung. Bei einer hocheitrigen Angina ist ein heißer Wickel allerdings kontraindiziert. Als Faustregel gilt: warme Wickel auf kalte Haut, kühle Wickel auf heiße Haut.

Anwendung: Für einen kühlen Wickel schneiden Sie die Zitrone in dünne Scheiben, umhüllen sie mit einem dünnen Tuch, legen den Wickel so um den Hals, dass die Wirbelsäule frei bleibt, und fixieren ihn mit einem Außentuch und einem Schal. Für einen warmen Wickel legen Sie eine halbe gewaschene Bio-Zitrone in eine Schüssel und ritzen die Schale sternförmig ein. Dann pressen Sie mit einem Löffel den Saft aus der Frucht und die ätherischen Öle aus der Schale und übergießen das Ganze mit einem halben Liter heißem Wasser. Sobald das Zitronenwasser auf etwa 2 °C unter Körpertemperatur abgekühlt ist, tauchen Sie ein Baumwolltuch hinein und legen es ausgewrungen um den Hals. Dann mit einem trockenen Tuch bedecken und mit einem Wollschal fixieren. Nach zehn bis 30 Minuten oder wenn die Haut bei der Anwendung zu brennen beginnt, wird der Wickel abgenommen. Dann den Hals gegebenenfalls abwaschen und nachruhen.

Den kompletten, ausführlichen Beitrag mit vielen wissenswerten Hintergundinformationen lesen Sie in unserem Magazin natürlich gesund und munter 01/2024

 

Foto: YelenaYemchuk / iStock.com