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Homöopathie bei Bewegungsschmerzen

In der Homöopathie gibt es viele Mittel, die sich bei Problemen des Bewegungsapparats bewährt haben. Sie helfen dabei, Schmerzen zu behandeln und körperlich aktiv zu bleiben.

Bryonia oder Arnica, Ruta, Rhus toxicodendron oder vielleicht doch Hekla lava? Die Kriterien zur Wahl des richtigen Mittels bei Bewegungsschmerzen und -einschränkungen sind vielfältig. Liegt ein akutes Problem oder eine Verletzung vor oder bremst ein degenerativer Prozess aus? Wo sitzt der Schmerz und wie äußert er sich? Welche Körperstruktur ist beeinträchtigt? Muskulatur, Sehnen oder Bänder, Knochen oder Nerven? Und wodurch verbessern oder verschlimmern sich die Beschwerden? Wenn durch die Beantwortung dieser Fragen die passende homöopathische Arznei gefunden ist, unterstützt diese effektiv und nachhaltig die Genesung.

Homöopathie bei starken Rückenschmerzen und Gelenkschmerzen

Eine falsche Bewegung – und schon schießt  ein heftiger, unerträglicher Schmerz durch Rücken oder Gelenk. Wer zum Beispiel einen Hexenschuss oder eine aktivierte Arthrose hat, kann sich kaum oder nur unter größten Schmerzen bewegen.

Die auch Gichtrübe genannte weiße Zaunrübe (Bryonia cretica) ist eines der wichtigsten Schmerzmittel in der Homöopathie. Die Bezeichnung Gichtrübe verweist auf die Anwendung: starke Schmerzen, die sich bei jeder Bewegung verstärken. Als Betroffener möchte man nur eines – den schmerzenden Bereich möglichst ruhig halten. Klassische Anwendungsbeispiele für Bryonia D6 sind deshalb neben einem Hexenschuss akute Schultergelenkschmerzen, die nur dann einigermaßen erträglich sind, wenn jegliche Bewegung der Schulter vermieden wird. Zudem hilft die Arznei, wenn Hüfte, Knie oder Sprunggelenk bei der geringsten Bewegung schmerzen, sowie bei Verletzungen von Gelenken, Bändern, Sehnen und Muskeln mit typischerweise stechenden Schmerzen. Auch wenn es bei einer aktivierten Arthrose durch die mangelnde Gelenkschmiere zu einer Reizung und Entzündung kommt, ist Bryonia das Mittel der Wahl.

Bryonia D6 hilft bei:  

  • Hexenschuss
  • akuten Schultergelenkschmerzen
  • Schmerzen in Hüfte, Knie oder Sprunggelenk
  • Verletzungen von Gelenken, Bändern, Sehnen und Muskeln mit stechenden Schmerzen
  • Reizung und Entzündung bei einer aktivierten Arthrose (durch die mangelnde Gelenkschmiere)

Homöopathie bei Verletzungen aller Art

Auch Verletzungen verursachen akute Schmerzen. Hier werden die Beeinträchtigungen aber durch einen konkreten, äußeren Anlass verursacht. Bei der Mittelwahl wird neben der Art der Verletzung auch das betroffene Gewebe berücksichtigt.

 

Homöopathie bei stumpfen Verletzungen

Bei stumpfen Verletzungen mit einem Zerschlagenheitsschmerz ist Arnika (Bergwohlverleih) das Mittel der Wahl. Arnica D6 hilft bei Quetschungen, Prellungen, Zerrungen und Verstauchungen ebenso gut wie bei Muskelkater und Blutergüssen. Typisch ist zudem das ruhige Daliegen und Leiden, ohne sich helfen zu lassen, verbunden mit großer Angst vor weiteren Verletzungen. Wichtig bei einer Muskelverletzung an Bein oder Fuß: Handeln Sie nach der „PECH“-Regel. Die Buchstaben P, E, C und H stehen für vier Verhaltensregeln:

  • P wie Pause
  • E wie Eis
  • C wie Compression
  • H wie Hochlegen

Schonen Sie den Muskel und machen Sie Pause, kühlen Sie das Gewebe – am besten mit etwas Druck (Compression), um die Einblutung ins Gewebe zu bremsen. Außerdem sollten Sie das Bein so oft wie möglich hochlagern.

Arnica hilft bei:

  • Quetschungen
  • Prellungen
  • Zerrungen
  • Verstauchungen
  • Muskelkater
  • Blutergüssen

Homöopathie bei Verletzungen des Knochens

Überall dort, wo Knochen verletzt sind, kommt Beinwell (Symphytum) zum Einsatz. Symphytum D6 regt die Knochenheilung an und lindert die Schmerzen vor allem dann, wenn die Verletzungen berührungsempfindlich sind.

Homöopathie bei Verletzungen des Nervengewebes

Ist Nervengewebe verletzt, passt Johanniskraut (Hypericum). Hypericum D12 hilft, wenn bei Quetschungen von Zehen und Fingern Nerven eingeklemmt sind oder beim schmerzhaften Sturz auf das Steißbein.

Homöopathie bei Wunden

Ideal zur Behandlung von Wunden ist die Ringelblume (Calendula). Calendula D6 unterstützt die Heilung von Riss-, Platz-, Schnitt- und Schürfwunden, nässenden, verschmutzten und eiternden Verletzungen und oberflächlichen Verbrennungen. Überanstrengung und Abnutzung Schmerzende Gelenke und Rückenbeschwerden sind nicht nur ein Problem im Alter. Auch viele Jüngere fühlen sich steif, wenn sie sich nach längerem Sitzen erheben. Einseitige oder ungewohnte Bewegungen machen sich ebenfalls oft unangenehm bemerkbar.

Calendula D6 hilft bei:

  • Riss-, Platz-, Schnitt- und Schürfwunden
  • nässenden, verschmutzten und eiternden Verletzungen
  • oberflächlichen Verbrennungen
  • Überanstrengung und Abnutzung schmerzender Gelenke
  • Rückenbeschwerden

Homöopathie bei degenerativen Beschwerden

Das Sumachgewächs (Rhus toxicodendron) ist eine wichtige Arznei zur Behandlung degenerativer Beschwerden. Rhus toxicodendron D6 wirkt natürlich gegen Schmerzen des gesamten Stütz- und Bewegungsapparats, zum Beispiel in Rücken, Muskeln und Gelenken. Auch Muskelkater ist mit Rhus toxicodendron rasch überwunden. Typische Modalität: Schmerzen werden in Ruhe schlimmer und führen zu einem Anlaufschmerz. Der Betroffene zwingt sich dazu, die schmerzende Stelle zu bewegen oder auch zu massieren, um Linderung zu erfahren.

Rhus toxicodendron D6 hilft bei:

  • Schmerzen des gesamten Stütz- und Bewegungsapparats
  • Rücken, Muskeln und Gelenken
  • Muskelkater

 

Homöopathie bei Überanstrengung und Überlastung

Die Gartenraute (Ruta graveolens) hat sich bei Beschwerden bewährt, die eine Folge von Überanstrengung oder langsamer einseitiger Überlastung sind, bei Sehnenscheidenentzündung beispielsweise oder bei einem Tennisarm. Ruta D6 lindert zudem die Schmerzen bei gerissenen oder gezerrten Bändern und Sehnen. Weitere Hinweise auf diese Arznei sind Schwäche, Steifigkeit und der Drang, sich trotz Schmerzen zu bewegen.

Ruta D6 hilft bei:

  • Überanstrengung
  • langsamer einseitiger Überlastung
  • Sehnenscheidenentzündung
  • Tennisarm
  • Schmerzen bei gerissenen oder gezerrten Bändern und Sehnen
  • Schwäche, Steifigkeit und der Drang, sich trotz Schmerzen zu bewegen

 

Homöopathie bei Fersensporn

Die Lava des isländischen Vulkans Hekla ist die Ausgangssubstanz für die Arznei Hekla lava D6. Diese hilft bei einem Fersensporn, einem dornartigen Auswuchs am Fersenbein, der sich häufig entzündet und dadurch starke Schmerzen beim Auftreten auslöst. Durch die kurmäßige Einnahme der Arznei (dreimal täglich eine Tablette) klingen die Schmerzen beim Gehen und Stehen ab, der Auswuchs bildet sich zurück. Auch der Knochenaufbau bei Zahnimplantaten kann mit dieser Arznei, die es in D6 als Tabletten gibt, unterstützt werden.

Zusammenfassung der homöopathischen Mittel bei Bewegungsschmerzen

  • Arnica D6 bei stumpfe Verletzungen, Muskelkater
  • Bryonia D6 bei Hexenschuss, schmerzender Steifigkeit in Nacken, Knie und Rücken
  • Calendula D6 bei Riss- und Schürfwunden
  • Hekla lava D6 bei Fersensporn, Unterstützung beim Knochenaufbau
  • Hypericum D12 bei Verletzung von Nervengewebe
  • Rhus toxicodentron D6 bei degenerativen Beschwerden, Rheuma
  • Ruta D6 bei Sehnenscheidenentzündung, Bänderverletzung
  • Symphytum D6 bei Knochenverletzungen

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Bild: Stock Snap / Pixabay