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Honig als Hausmittel: 5 praktische Anwendungen

Praktisch alles, was Bienen erzeugen, können wir für unsere Gesundheit nutzen. Doch vor allem der Honig kann vielseitig eingesetzt werden. Wir stellen Ihnen fünf praktische Anwendungen vor, mit denen Sie Honig als Hausmittel für kleinere Beschwerden nutzen können.

Honig als Hausmittel

In der Volksheilkunde waren und sind Produkte aus dem Bienenstock bei der Behandlung vieler Beschwerden allgegenwärtig. Zum Beispiel Umschläge mit Honig bei kleineren Verletzungen und Prellungen oder Propolistinktur bei Aphten im Mund und bei Herpes. Bienenwachswickel wärmen bei Bronchitis, Erkältung, Blasenentzündung und Verspannungen, Sirup aus Honig und Zwiebeln lindert Husten, eine warme Milch mit ist eine bewährte Einschlafhilfe und ein großer Löffel Honig die leckerste „Erste Hilfe“ bei einem Kratzen im Hals. Eine Gefahr für die Zahngesundheit ist das jedoch nicht:

 

„Es wurde nachgewiesen, dass Honig die Bildung von Karies nicht fördert, sondern dass er im Gegenteil das Karies bildende Bakterium Streptococcus mutans hemmt und eine Plaquebildung verhindert.“ - Dr. Annette Schroeder

 

Inzwischen weiß man: Honig kann manchmal besser gegen Bakterien wirken als Antibiotika. Und das, ohne dass dagegen Resistenzen gebildet würden. Seine wundheilende Wirkung ist von der Forschung belegt. Der Honig verhindert, dass sich Bakterien an das Gewebe heften und einen Biofilm bilden. Wichtig ist dabei, Wundverbände täglich zu wechseln, weil der Honig Wasser aus der Wunde aufnimmt und sich dadurch die antibakterielle Wirkung verringert.

 

Im Prinzip kann jeder Honig bei Wunden verwendet werden. Als offizielles Arzneimittel braucht er aber eine arzneimittelrechtliche Zulassung, und das hat bisher nur der Manukahonig aus Neuseeland geschafft.“ - Dr. Annette Schroeder

Gut zu wissen: Honig ist nichts für Babys

Honig kann Bakteriensporen des Clostridium botulinum enthalten, die im Säuglingsalter die gefährliche Erkrankung Botulismus auslösen können. Der Darm eines Säuglings scheint besonders anfällig für ein Auskeimen mit der Nahrung aufgenommener, Toxin bildender Clostridium-Sporen zu sein. Ab etwa einem Jahr können Kinder Honig unbedenklich essen.

1. Hausmittel: Zwiebel mit Honig bei Husten

Hustensirup aus Zwiebel und Honig: Geben Sie eine in Stücke geschnittene Zwiebel in ein Glas, fügen Sie zwei Esslöffel flüssigen Honig hinzu und lassen Sie das Ganze mindestens zwei Stunden, besser noch über Nacht ziehen. Von der abgeseihten Flüssigkeit schlucken Erwachsene bei einer akuten Erkältung stündlich einen Esslöffel, Kinder ab zwei Jahren einen Teelöffel.

Hinweis: Im Kühlschrank hält sich der Zwiebelhonig rund drei Tage.

Warum hilft der Hustensirup? Honig und Zwiebeln wirken antibakteriell und entzündungshemmend. Zudem verdünnt Honig die Sekrete, sodass sie leichter abgehustet werden können.

2. Hausmittel: Warme Milch mit Honig und Lavendel zum Einschlafen

Schlummermilch mit Honig und Lavendel: Rühren Sie einen halben Teelöffel Lavendelblüten in einen Viertelliter Milch und kochen Sie sie auf dem Herd einmal kurz auf. Anschließend die Milch durch ein Sieb gießen, etwas abkühlen lassen, einen Esslöffel Honig zugeben und kurz vor dem Schlafengehen genießen.

Warum hilft Milch mit Honig zum Einschlafen? Milch enthält den Eiweißbaustein Tryptophan, der im Gehirn zu Serotonin und weiter zum schlaffördernden Melatonin umgewandelt wird. Honig beschleunigt diesen Prozess. Der Lavendel beruhigt und entspannt zusätzlich.

Bild: CC0 / Sandi Benedicta / unsplash

3. Hausmittel: antibakterielle Gesichtsmaske für reine Haut

Honig-Tomaten-Maske gegen unreine Haut: Eine Tomate häuten, fein pürieren und mit einem Teelöffel Honig vermengen. Die selbstgemachte Maske auf dem Gesicht auftragen und zehn Minuten lang einwirken lassen. Mit lauwarmem Wasser abspülen.

Warum hilft die Maske gegen unreine Haut? Honig wirkt antibakteriell und fördert die Wundheilung, die Fruchtsäuren aus der Tomate helfen, abgestorbene Hautzellen zu beseitigen.

Übrigens: Schon seit der Antike werden Bienenprodukte nicht nur als Heil- sondern auch als Hautpflegemittel genutzt. Die altägyptische Königin Kleopatra soll beispielsweise regelmäßig in Milch und Honig gebadet haben, um ihre Schönheit zu erhalten. Auch heute noch entfaltet Honig seine beruhigenden, entzündungshemmenden und heilungsfördernden Eigenschaften in vielen Pflegeartikeln.

Bild: CC0 / Cool Calm Design Lab / unsplash

4. Hausmittel: Honig gegen Herpes

Herpestinktur aus Honig und Propolis: Mischen Sie einen Teelöffel Honig mit einem Teelöffel alkoholischer Propolistinktur (gibt es in der Apotheke) und tupfen Sie diese Mischung beim ersten Anzeichen eines Herpesausbruchs dick auf die entsprechende Hautstelle. Mehrmals täglich wiederholen, bis der Herpes abgeheilt ist.

Warum hilft Honig gegen Herpes? Antimikrobielle Stoffe aus Honig und Propolis töten die Herpesviren ab und verhindern deren Vermehrung.

5. Hausmittel: Honigauflage für Wunden

Honigauflage bei schlecht heilenden Wunden: Waschen Sie die Wunde mit gesättigter Kochsalzlösung aus und tupfen Sie sie mit sterilem Mull trocken. Streichen Sie mit einem sterilen Spatel Honig (vorzugsweise Medi-Honey) auf eine sterile Wundauflage und legen Sie sie auf die Verletzung. Kompresse jeden Tag wechseln.

Warum hilft Honig bei Wunden? Inhaltsstoffe wie Wasserstoffperoxid und Methylglyoxal töten Bakterien in der Wunde ab. Zudem legt sich der Honig wie ein Film auf offene Hautstellen und verhindert, dass sich die Wunde weiter infiziert.

Außerdem: Der Honig hält die Wunde feucht – Verbandwechsel sind dadurch weniger schmerzhaft. Sein hoher Zuckergehalt fördert zudem die Bildung von säuberndem Wundsekret.

Haben Sie schonmal von Sauerhonig gehört?

Sauerhonig, auch Oxymel genannt, ist ein altbewährtes Hausmittel. Man kann ihn pur trinken oder mit verschiedenen anderen Heilpflanzen kombinieren. Mehr zum Thema Sauerhonig, Rezepte und Buchtipps lesen Sie in unserem Beitrag "Sauerhonig herstellen: so einfach geht´s!"

Mehr zu Honig, seiner Geschichte, seinen Eigenschaften, verschiedenen Arten und seinen Inhaltsstoffen lesen Sie in Ausgabe 06/2021 von natürlich gesund und munter.


Text: Georgia van Uffelen
Fachliche Beratung: Dr. Annette Schroeder
Titelbild: CC0 / ExplorerBob / pixabay