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Kamille bei Magenerkrankungen

Kamille ist die Mutter der Heilpflanzen und gehört zu den Kräutern, die von der medizinischen Wissenschaft voll anerkannt sind. Ihre zahlreichen Heilwirkungen, vor allem zur Magenberuhigung, sind von der Forschung bestätigt.  

Die Echte Kamille und ihre heilenden Inhaltsstoffe

CC0 / Manfred Richter / pixabay

Ihren Ursprung hat die Echte Kamille in Vorderasien, Süd- und Osteuropa. Bei uns in Deutschland wird sie kultiviert und auch gezüchtet, um die Zusammensetzung der wertvollen Inhaltsstoffe zu optimieren.
Die Pflanze blüht einjährig von Mai bis September und wird 15 bis 50 Zentimeter hoch. Ihre Stängel sind aufrecht, kahl und im oberen Bereich stark verzweigt.
Die duftende Blüte ähnelt in ihrem Aussehen dem Gänseblümchen. Der Blütenboden ist am Anfang flach, später kegelförmig und hohl. Darauf stehen die mittigen goldgelben Röhrenblüten, umrandet von weißen Zungenblüten. Die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale zu Gänseblümchen und anderen heimischen Kamillenarten sind der aromatische Kamillenduft, der hohle Köpfchenboden und die gefiederte Anordnung der Blütenblätter.

Die ätherischen Öle der Kamille enthalten die Substanzen Alpha-Bisabolol und Chamazulen, deren entzündungshemmende Wirkung heute wissenschaftlich nachgewiesen ist. Gut belegt ist auch die schützende Wirkung der Kamille auf die Schleimhaut des Magens. Alpha-Bisabolol reduziert konzentrationsabhängig die Ausschüttung, aber auch die Aktivität des Verdauungsenzyms Pepsin im Magen und verhindert damit quasi eine „Selbstverdauung“ bei vorgeschädigter Magenschleimhaut. In Zellkultur zeigte sich eine keimhemmende Wirkung auf Helicobacter pylori, den Keim, der maßgeblich an der Entstehung von Magengeschwüren und Magenkrebs mitwirken kann.

Hilfe bei Magen-Darm-Problemen, Reizmagen und Magengeschwüren

CC0 / ebaso / pixabay

Der kräuterkundige Pfarrer Sebastian Kneipp lag bereits relativ nah an unseren heutigen wissenschaftlich anerkannten Anwendungen. Er schätzte die blähungswidrige, entzündungshemmende und krampflösende Wirkung der Kamille und nutzte sie zur Behandlung von Magen-Darm-Geschwüren und Wunden.

Wichtigste Anwendungsgebiete der Kamille sind heute Magenschleimhautentzündungen und Magen-Darm-Erkrankungen, Reizmagen und nervöse Magenbeschwerden bis hin zur Unterstützung der Abheilung von Magengeschwüren.
Doch auch zur Wundheilung ist die Echte Kamille gut geeignet: kleine Hautverletzungen können beruhigt werden, ebenso Entzündungen im Vaginal- und Analbereich. Als Hydrolat oder Creme lindert sie Windeldermatitis bei Babys und pflegt die Brustwarzen stillender Mütter. Mit Kamille-Mundspülungen kann man Entzündungen im Mund-Rachen-Raum wie etwa Zahnfleischentzündungen lindern.

Kamillenkonzentrat oder eine Tinktur wirken dabei übrigens wesentlich stärker als Kamillen-Tee. Denn in diesen ist sehr viel mehr ätherisches Öl enthalten. Achten Sie beim Kauf auf gute Qualität und lassen Sie sich in der Apotheke beraten.

Kamille-Rollkur bei Magenbeschwerden

CC0 / sora shimazaki / pexels

Diese therapeutische Maßnahme ist sehr einfach anzuwenden und hilft überraschend gut bei Magenkrämpfen, nervösem Reizmagen und sogar bei Magengeschwüren.

Für die Durchführung der Rollkur sollten Sie sich mindestens 15 bis 20 Minuten ganz in Ruhe Zeit nehmen.
Wichtig dabei ist: Ihr Magen sollte leer sein! Deshalb machen Sie die Kur am besten früh morgens auf nüchternen Magen oder abends vor dem Abendessen.

Gehen Sie wie folgt vor:

1. Nehmen Sie eine Tasse zimmerwarmes Wasser
2. Geben Sie 30 Tropfen Kamillenextrakt (aus der Apotheke) dazu
3. Trinken Sie diese Flüssigkeit in 2 bis 3 Schlucken
4. Nun legen Sie sich waagrecht auf den Rücken und bleiben Sie ein paar Minuten (circa 3 bis 5 Minuten) in dieser Position
5. Danach drehen Sie sich auf die linke Seite und bleiben ebenfalls einige Minuten so liegen.
6. Dann legen Sie sich für einige Minuten auf den Bauch
7. Zum Abschluss legen Sie sich noch für einige Minuten auf die rechte Seite

Durch das Drehen um die eigene Achse wird der Magen von allen Seiten mit den heilenden Wirkstoffen benetzt.  Führen Sie diese Rollkur an einigen Tagen (5 – 10 Tage) hintereinander durch. Durch diese Kombination von Phytotherapie und Hydrotherapie werden die Selbstheilungskräfte angeregt. Sie werden überrascht sein, wie Ihre Magenbeschwerden dadurch gelindert werden, in manchen Fällen kann sich der Gesundheitszustand sogar erheblich verbessern.

 

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Titelbild: CC0 / Cocoparisienne / pixabay