Natur-Apotheke bei Arthroseschmerzen
Lange Zeit galt Arthrose vor allem als Alterserkrankung. Man nahm an, dass die schützende Knorpelschicht in den Gelenken durch Abnutzung und Abrieb nach und nach verschleißt. Inzwischen weiß man es besser: Stoffwechselstörungen und entzündliche Prozesse sind es vor allem, die den Gelenkknorpel schädigen. Naturheilkundliche Arzneien, die Entzündungen bremsen und Regenerationsprozesse anstoßen können, eröffnen deshalb eine gute Behandlungsoption.
In diesem Artikel:
Bei einer Arthrose ist die schützende Knorpelschicht beschädigt, die im gesunden Gelenk die Knochenenden überzieht. Entzündungen an der extrem schmerzempfindlichen Gelenkinnenhaut oder im umgebenden Gewebe können die Folge sein. Dieses Geschehen kann jedes Gelenk im Körper betreffen, besonders häufig ist es aber an den Knien, den Hüften sowie in den Fingern. Dann schmerzt jeder Schritt unerträglich, jedes Schreiben, Flaschenöffnen und feste Zupacken fällt schwer. Ein kleiner Trost: Solange noch Knorpelzellen im von Arthrose betroffenen Gelenk vorhanden sind, können sich diese wieder erholen und nachwachsen. Dafür benötigen sie aber eine entzündungsfreie Umgebung. Antientzündlich, abschwellend und schmerzlindernd wirkende Heilpflanzen haben sich deshalb in der Therapie von Gelenkverschleiß bestens bewährt. Die meisten der Pflanzenpräparate werden eingenommen und wirken von innen. Es gibt aber auch zahlreiche Cremes, Salben und Öle auf Pflanzenbasis, mit denen die schmerzenden Gelenke eingerieben werden können.
Phytotherapie bei Gelenkbeschwerden
Natürliche Pflanzenextrakte unterstützen die Regeneration des geschädigten Knorpels und reduzieren Entzündungen. Gerade bei leichtem oder beginnendem Gelenkverschleiß können deshalb Heilpflanzen wie Hagebutte, Brennnessel, Kurkuma, Weihrauch und Teufelskralle die Beschwerden lindern.
>> Hagebutte (Rosa canina)
Extrakt aus den Früchten der Wildrose enthält nicht nur reichlich Vitamin C, sondern auch Galaktolipide. Diese aus einem Zuckeranteil und Fettsäuren bestehenden sekundären Pflanzenstoffe hemmen Entzündungsbotenstoffe, die zur Zerstörung des Knorpels beitragen. Zudem stabilisieren sie die Knorpelmembran und verhindern weiteren Knorpelzerfall. Vitamin C ist am Aufbau der kollagenen Fasern beteiligt, die im Knorpel für Elastizität und Druckfestigkeit sorgen. Zudem fängt das Antioxidans freie Radikale ab, die an den empfindlichen Gelenkstrukturen nagen und einen Gelenkverschleiß verstärken.
Klinische Studien belegen, dass bereits fünf Gramm Hagebuttenpulver die Schmerzen und die Entzündungen einer Arthrose reduzieren können – vorausgesetzt, das Pulver aus den fein zermahlenen getrockneten Früchten wird täglich eingenommen. Erste positive Effekte zeigen sich oft schon nach drei bis vier Wochen. Hagebuttenextrakt gibt es als Pulver und in Kapseln (zum Beispiel Litozin von Queisser) oder auch flüssig in Trinkampullen (zum Beispiel CH-Alpha Plus Gelenk Kollagen von Quiris) und als Tonikum (zum Beispiel Salusan Ortho von Salus). Meist sind die Präparate zusätzlich mit Vitaminen, Spurenelementen und den für die Knorpelbildung so wichtigen Kollagenen angereichert.
>> Brennnessel (Urtica)
Die Wald- und Wiesenpflanze ist reich an Kieselsäure und damit an Silizium. Dieses Spurenelement fungiert als Verbindungselement zwischen den Kollagenfasern und dem Zucker-Eiweiß-Gerüst des Knorpels. Gleichzeitig verfügt die Brennnessel über bioaktive Inhaltsstoffe (Oxilipine), die jene Enzyme hemmen, die den Knorpel weiter zerstören. Hochdosiert bremst Brennnessel zudem Entzündungen und verstärkt die Durchspülung der Nieren, wodurch Schwellungen gemindert werden.
Brennnesseltee hat sich deshalb vor allem bei einer aktivierten Arthrose bewährt, also wenn das Gelenk während eines Entzündungsschubs dick und heiß ist und sich ein Gelenkerguss gebildet hat. Dann kann eine Zweiwochenkur mit täglich zwei Tassen frisch aufgebrühtem Brennnesseltee dazu beitragen, dass die Schwellung und die Schmerzen zurückgehen. Dafür übergießen Sie vier Teelöffel fein geschnittenes frisches oder einen Esslöffel getrocknetes Brennnesselkraut (gibt es in der Apotheke) mit einer Tasse kochendem Wasser und lassen den Tee zehn bis 15 Minuten ziehen. Doch Vorsicht: Ist die Herz- oder Nierenfunktion eingeschränkt, sollten Sie auf die stark ausleitend wirkende Brennnessel verzichten.
Den kompletten, ausführlichen Beitrag mit vielen wissenswerten Hintergundinformationen lesen Sie in unserem Magazin natürlich gesund und munter 04/2023
Foto: Mohammed Haneefa Nizamudeen / iStock.com