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Neue Hoffnung bei Neurodermitis

Jeder fünfte ist betroffen: Die chronisch-entzündliche atopische Dermatitis ist die häufigste Hauterkrankung in Deutschland. Bisher gab es kaum wirksame Behandlungen. Inzwischen versteht die Forschung besser, was die Krankheitsschübe auslöst. Damit eröffnen sich neue diagnostische Methoden und medizinische Therapien. Die Naturheilkunde spielt dabei eine große Rolle.

Sehr trockene Haut, Rötungen, nässende und eiternde Wunden, schuppende Stellen ... „Die Krankheit ist eine Geißel“, sagt die 68-jährige Martina aus Hamburg. Eine Geißel, die immer wieder in Entzündungsschüben ausbricht und für die es bisher keine vollständige Heilung gibt. Bei einer Neurodermitis, auch atopische Dermatitis genannt, ist die Haut generell sehr trocken und dort, wo sie besonders dünn ist – in den Armbeugen und Kniekehlen, im Nacken, an Händen und Fußknöcheln, manchmal im Gesicht oder an den Genitalien – bilden sich Rötungen und stark juckende Ekzeme. Bei Martina zeigen sich die Ausschläge knieabwärts an beiden Schienbeinen und im Gesicht.

Wie kommt es zu der extrem belastenden Erkrankung?

Die chronisch-entzündliche Hauterkrankung beginnt meist im Kindesalter. Sie bricht fast immer vor dem fünften Lebensjahr aus, oft schon im Säuglingsalter, wächst sich aber glücklicherweise meist bis zur Pubertät aus. Aber eben nicht immer. Etwa 30 Prozent der Kinder mit Neurodermitis entwickeln auch als Erwachsene ein Ekzem. Kommt es dann zu einem Entzündungsschub, ist der Verlauf oft besonders schlimm. Bei Erwachsenen bilden sich nicht nur Ausschläge, es können auch am ganzen Körper Pusteln und kleine Knötchen entstehen, die noch stärker jucken als die anderen Ekzeme. Nicht selten kratzen sich die Betroffenen dann blutig. „Das Kratzen setzt einen fatalen Teufelskreis in Gang“, erklärt Prof. Dr. Kilian Eyerich, Ärztlicher Direktor der Klinik für Dermatologie und Venerologie am Universitätsklinikum Freiburg und Experte für entzündliche Haut­erkrankungen (Dermatosen). „Durch die mechanische Reizung wird die Haut weiter geschädigt, die Entzündung nimmt zu, und der Juckreiz wird immer stärker.“ Schlimmstenfalls führen die Kratzwunden zu einer bakteriellen Superinfektion, meist durch den Bakterienstamm Staphylococcus aureus. Dann nässen und eitern die Stellen, und die entzündeten Flecken schmerzen noch mehr.

Da der Juckreiz abends und nachts besonders stark ist, können die Betroffenen kaum noch schlafen. Die Schlafstörungen führen zu chronischer Müdigkeit und verursachen starken Stress. Obwohl der Ausschlag nicht ansteckend ist, treibt er nicht wenige in die Isolation. Manche haben bereits in ihrer Kindheit oder Jugend Ausgrenzung erlebt. Weil darunter das Selbstwertgefühl leidet, bleiben psychische Probleme oft nicht aus. Als wie belastend Neurodermitiker ihre Erkrankung empfinden, hängt übrigens nicht von der Schwere ab. Auch eine leichte Neurodermitis kann tiefe Spuren in der Seele hinterlassen.

Verschiedene Schweregrade

Den Schweregrad einer atopischen Dermatitis, so der Fachausdruck für Neurodermitis, ermitteln Mediziner mittels des Severity Scoring of Atopic Dermatitis (SCORAD). Zuerst wird berechnet, wie groß das vom Ausschlag betroffene Hautareal ist. Die Intensität wird mittels einer Skala ermittelt: ob nur Rötungen vorhanden sind, ob Stellen nässen und infiziert sind oder ob sich Krusten, Knötchen oder Papeln (Verdickungen) gebildet haben. Zudem bewerten die Patienten selbst subjektiv, wie sehr sie unter Juckreiz und Schlaflosigkeit leiden. Ermittelte Werte über 50 gelten als schwere atopische Dermatitis, Werte von 25 bis 50 werden als mittelschwer bis moderat eingestuft, bis 25 gilt eine Neurodermitis als leicht.

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Foto: maxim shevchenko/pexels.com; begemot 30/shutterstock.com