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Süchtig nach Anerkennung?

Nur im Austausch mit anderen können wir unsere Identität und unsere Persönlichkeit entwickeln. Soziale Anerkennung ist Ausdruck der Verbundenheit mit anderen. Das ist eines unserer wichtigsten emotionalen Bedürfnisse, vergleichbar mit Essen und Trinken auf der körperlichen Ebene. Je nach Charakter und Lebenslage braucht der eine mehr, der andere weniger Bestätigung.
Wer sich jedoch immer stärker danach richtet, möglichst viel Applaus von anderen zu bekommen, kann irgendwann regelrecht süchtig danach werden. Aber es gibt Wege, sich davon zu befreien.

Haben Sie das auch schon beobachtet? Sie sitzen in der Kneipe, die Tür öffnet sich, ein auffällig gekleideter Mensch kommt herein und schaut sich nach allen Seiten um. Bald hat er einen Gesprächspartner gefunden und berichtet lautstark und mit ausladenden Gesten über sein gewonnenes Tennismatch, seine letzte tolle Reise und sein schickes, neues Auto. Dabei schaut er immer wieder in die Runde, ob auch jeder alles mitbekommt. Die überschwänglichen Erzählungen werden mit Handyfotos unterlegt, die er nebenbei in allen verfügbaren sozialen Medien teilt.
Wer sich mit seinen Erfolgen und Leistungen dergestalt in Aufmerksamkeit und Bestätigung seiner Zuhörerschaft sonnt, scheint süchtig nach der Anerkennung anderer. Je mehr Beifall er für das bekommt, was er erreicht hat oder darstellt, desto wertvoller kommt er sich vor. Doch wenn die Bestätigung durch andere einmal fehlt, rauscht sein Selbstwertgefühl ganz schnell in den Keller. Andere dagegen brauchen nur wenig Zustimmung von außen und haben trotzdem ein gesundes und stabiles Selbstwertgefühl, womit sie entspannt und gelassen leben.

Anerkennung: ein Grundbedürfnis

Es fängt schon bei der Geburt an, wenn die Eltern auf den ersten Schrei des Neugeborenen reagieren. Wochen später zeigt sich ein erstes Lächeln, das Kind nimmt immer mehr Kontakt auf. Es lernt, dass die emotionale Bindung zu den Eltern stärker wird, je mehr es für sein Dasein und für seine Fähigkeiten geliebt und gelobt wird. Auf dem weiteren Lebensweg kann jeder erfahren, wie gut es tut, wahrgenommen, akzeptiert und gemocht zu werden. Es stärkt das Selbstvertrauen und macht zuversichtlich.
Manche Menschen sind jedoch übermäßig darauf bedacht und fühlen sich nur dann wertvoll, wenn sie ständig genug Anerkennung von außen bekommen. Dieses Verhalten kann irgendwann in eine Sucht umschlagen, die sich heutzutage besonders in sozialen Medien wie Instagram, Facebook und Co. austobt: je mehr Follower und Likes, desto besser. Das Glücksgefühl ist jedoch nur von kurzer Dauer, denn man braucht ständig mehr davon. Dies kann einerseits zu reduzierter Autonomie, andererseits aber auch zu Überforderung führen: Workaholics, die immer mehr und Besseres zu Stande bringen wollen oder Influencer, die unter dem Druck stehen, sich immer noch schöner und perfekter zu zeigen.
Aber nicht nur Prominente und Kreative sind vielfach extrem abhängig von der Bestätigung durch andere, in allen Daseinsbereichen trifft man Menschen an, die für ihr scheinbar so buntes und ereignisreiches Leben Beifall brauchen. Viele spüren dann irgendwann, dass sie gar nicht mehr sie selbst sind und sich in der Abhängigkeit vom Applaus der anderen verloren haben. Und Anerkennung wirkt wie eine Droge - deshalb ist es so schwer, wieder davon loszukommen...

Sie möchten wissen, wie man sich von Anerkennungssucht wieder befreit? Dann lesen Sie den kompletten und ausführlichen Beitrag "Anerkennung - wieviel brauchen wir?" in unserem Magazin natürlich gesund und munter 0324.

Text: Monika Hopfensitz
Titelbild: CSA Images/iStock.com