Wenn die Hände nicht mehr mitmachen
Wenn jeder Griff schmerzt, wenn sich die Finger taub anfühlen oder die Hände zittern, verbirgt sich dahinter nicht immer eine schwere Erkrankung. Auch harmlose Ursachen können zu solchen Beschwerden führen. Drei Fälle aus der ärztlichen Praxis.
In unserem Magazin-Beitrag finden Sie folgende Inhalte:
Nach der Diagnose eines Karpaltunnelsyndroms oder einer Sehnenscheidenentzündung werden in der Schulmedizin meist Ruhe, Schonung, schmerzlindernde Medikamente und häufig auch Kortison verordnet. Die Naturheilkunde geht in der Behandlung der Beschwerden weit darüber hinaus. Sie lindert nicht nur die akute Symptomatik, sondern versucht auch herauszufinden, welche nicht selten verborgenen Ursachen die Krankheitsentstehung erst möglich gemacht haben. Nur wenn diese mitbehandelt werden, ist eine nachhaltige Heilung möglich. Auch bei einem essenziellen Tremor, so der Fachausdruck für unerklärliches Zittern, lohnt sich ein ganzheitlicher Blick auf Körper, Psyche und Seele. Die Allgemeinärztin Dr. med. Isabel Bloss berichtet von drei typischen Fällen aus ihrer Praxis.
Das Karpaltunnelsyndrom
Der Karpaltunnel ist ein Sehnenfach im Handgelenk. In seiner Mitte laufen einige Handsehnen sowie der mittlere Armnerv (Nervus medianus), der die Muskelbewegungen steuert und den Tastsinn der Hand ermöglicht. Ist das Sehnenfach verengt, wird der mittlere Armnerv eingeklemmt. Typische Symptome eines Karpaltunnelsyndroms sind deshalb Taubheitsgefühl, Missempfindungen und Schmerzen in der Hand, später auch Lähmungen und Funktionsstörungen.
Fallbeispiel 1: Karpaltunnelsyndrom
Eine 55-jährige Sekretärin klagte über ein zunehmendes Taubheitsgefühl in den Händen. Besonders nachts sei es ganz schlimm. Während sie tagsüber lediglich immer wieder das Gefühl habe, Daumen, Zeige- und Mittelfinger seien etwas eingeschlafen, würden sich beide Hände nachts unangenehm pelzig anfühlen und regelrecht schmerzen.
Mein Verdacht: Die Sekretärin hat ein Karpaltunnelsyndrom. So wird ein Zustand bezeichnet, bei dem der Durchgang für Nerven und Sehnen auf der Innenseite des Handgelenks angeschwollen ist. Ist dieser Karpaltunnel genannte Hohlraum zu eng, wird der dort verlaufende Mittelarmnerv Nervus medianus eingeklemmt und gereizt, was wiederum die beschriebenen Sensibilitätsstörungen und Missempfindungen zur Folge hat. Die Tatsache, dass die Sekretärin den ganzen Tag am Schreibtisch sitzend arbeitet, ließ mich vermuten, dass ihre Probleme mit einer schlechten Körperhaltung, genauer gesagt, mit ihrer Halswirbelsäule zusammenhängen könnten. Dennoch ließ ich sicherheitshalber einige Laborwerte bestimmen. Denn es ist nicht nur so, dass Frauen doppelt so oft ein Karpaltunnelsyndrom haben wie Männer. Es sind vor allem Frauen im Alter zwischen 40 und 60 Jahren, die daran erkranken. Dies und die Beobachtung, dass auch viele Schwangere, Stillende und Menschen mit einer Unterfunktion der Schilddrüse von dieser häufigsten peripheren Nervenläsion betroffen sind, lässt vermuten, dass hormonelle Veränderungen die Entstehung eines Karpaltunnelsyndroms triggern könnten.
Den kompletten, ausführlichen Beitrag mit vielen wissenswerten Hintergundinformationen lesen Sie in unserem Magazin natürlich gesund und munter 01/2025
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