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Wie der Darm die Leber schützt

Eine achtsame Beziehung zu den bakteriellen Bewohnern unseres Darms hilft uns, gesund zu bleiben. Was dabei noch wenig bekannt ist: Ein Darmmikrobiom in Balance befördert nicht nur unser Wohlbefinden, es kann uns auch vor einer immer häufiger auftretenden Lebererkrankung schützen, der nichtalkoholischen Fettleber. Es gibt nämlich eine intensive Beziehung zwischen Leber und Darm, die sich ganz früh im Mutterleib entwickelt – der Beginn einer lebenslangen Verflechtung, die wir bewusst für unsere Gesunderhaltung nutzen können.

Leber und Darm: Eine intensive Beziehung

Eine Fettleber – die haben doch nur Leute, die regelmäßig Alkohol trinken, oder? Da sollte man sich nicht so sicher sein. Der westliche Lebensstil – wenig Bewegung, viele hochverarbeitete, gesüßte, fette Lebensmittel, hohes Körpergewicht – kann der Leber ebenfalls sehr zusetzen. Ungefähr 30 Prozent der Erwachsenen weltweit leiden an einer nichtalkoholischen Fettleber, die seit 2023 offiziell als Stoffwechselstörung-assoziierte steatotische Lebererkrankung bezeichnet wird, abgekürzt MASLD (englisch: Metabolic Dysfunction-Associated Steatotic Liver Disease, siehe Kasten rechte Seite). In Deutschland ist jeder Vierte betroffen – und bereits jedes dritte übergewichtige Kind. Tendenz weltweit steigend!

Und die Leber schweigt dazu …
Viele Menschen wissen nichts von ihrem Problem. Denn die Leber meldet sich auch dann nicht, wenn sie in Not ist, da sie keine Nervenzellen besitzt. Und weil normale Leber-Blutwerte leider auch kein Garant für eine fettfreie Leber sind, ist die Diagnose einer Fettleber nicht selten ein Zufallsbefund im Rahmen eines Bauch-Ultraschalls.

Deutlichere Hinweise liefert der sogenannte Fettleber-Index (FLI). Zu dessen Berechnung finden sich im Internet etliche Möglichkeiten. Was man dazu kennen muss: Taillenumfang, Body-Mass-Index sowie seine Blutwerte der Triglyceride und des Leberenzyms Gamma-GT. Werte unter 30 sind beruhigend. Bei einem FLI über 60 sollte man sich so bald wie möglich untersuchen lassen. Zeigt das Ultraschallbild eine aufgehellte Leber, besteht an der Diagnose Fettleber praktisch kein Zweifel mehr.....

MASLD: die Fettleber, eine Wohlstandskrankheit

Seit dem Sommer 2023 wird für die nichtalkoholische Fettleber offiziell die Bezeichnung Metabolic Dysfunction Associated Steatotic Liver Disease (Stoffwechselstörung-assoziierte steatotische Lebererkrankung), abgekürzt MASLD, verwendet. Zuvor war international von Nonalcoholic Fatty Liver Disease (nichtalkoholisches Fettleber-Leiden), abgekürzt NAFLD, gesprochen worden.

Mit der neuen Bezeichnung sollen all diejenigen Erkrankungsformen einer Fettleber umfasst werden, die nicht aufgrund von Alkoholmissbrauch auftreten, sondern sich im Zusammenhang mit einem metabolischen Syndrom entwickelt haben. Zu den auch als „Wohlstandssyndrom“ zusammengefassten Indikatoren gehören Adipositas, Bluthochdruck, erhöhter Blutzucker beziehungsweise Insulinresistenz sowie eine Störung im Fettstoffwechsel. Das metabolische Syndrom, auch „tödliches Quartett“ genannt, gilt als wesentlicher Risikofaktor für die Entwicklung einer Fettleber.

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Foto: Institut AllergoSan/shutterstock.com