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Wir werden beweisen, wie Homöopathie wirkt

Vom Hirnchirurgen zum Vorkämpfer der homöopathischen Medizin: Dr. Klaus von Ammon setzt bei seiner Erforschung des mehr als 200 Jahre alten Heilsystems auf die Naturwissenschaft des 21. Jahrhunderts und ihre bahnbrechenden Fortschritte.

Seit mehr als 200 Jahren erweist das homöopathische Heilsystem seine Wirksamkeit bei der Behandlung unzähliger chronischer und akuter Krankheitsfälle. Von Befürwortern der konventionellen Medizin und in Wissenschaftskreisen wird die Homöopathie jedoch bis heute nicht als effiziente medizinische Therapieform betrachtet, die auf präzisen Heilgesetzen beruht. Sie wird zurzeit in der Öffentlichkeit sogar immer häufiger als unseriös herabgesetzt. Wie wirksam die Homöopathie tatsächlich ist, das interessiert Dr. Klaus von Ammon.

Als Facharzt für Neurochirurgie hat er in München und Zürich große Anerkennung als Hirnchirurg erworben. Vor einigen Jahren jedoch hat er das medizinische Feld gewechselt: Seitdem arbeitet er als niedergelassener homöopathischer Arzt und leitet die klinische Forschung am Berner Institut für Komplementäre und Integrative Medizin. Im folgenden Interview, das von Heidi Brand und Anne Devillard im Rahmen der Veröffentlichung ihres Buches „Die Pio­niere der Homöopathie im 21. Jahrhundert“ geführt wurde, erklärt er, warum er glaubt, dass gerade die Wissenschaft des 21. Jahrhunderts in der Erforschung der Homöopathie und ihrer Wirkung ganz neue Möglichkeiten eröffnet.

 

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natürlich gesund und munter: Herr Dr. von Ammon, wie kam es zu Ihrem Entschluss, aus dem wichtigen, lebensrettenden Gebiet der Hirnchirurgie zur Klassischen Homöopathie zu wechseln?
Dr. von Ammon: Der Auslöser war eine Selbsterfahrung, die am Ende so überzeugend ausging, dass ich seitdem von der Homöopathie nicht mehr loskomme. Ich ging ziemlich genau vor zwanzig Jahren im Zürichsee baden. Als ich aus dem Wasser kam, stellte ich ein paar juckende rote Flecken auf der Haut fest. Das, was die Laien als Entenflöhe diagnostizierten, war in Wirklichkeit eine Kälte-Urticaria (Nesselsucht). Ich beobachtete, dass die Flecken unter der Dusche zunahmen und nach einiger Zeit wieder verschwanden. Die Beschwerden waren also zeitlich limi­tiert, aber unangenehm.

Mit diesen Auffälligkeiten ging ich zu meiner homöopathischen Ärztin, die mir nach anderthalb Stunden Gespräch ein paar Globuli zum Einnehmen gab. Zunächst tat sich nichts. Ich ging wieder baden und bekam erneut die roten Flecken. Die erste Erfahrung war also etwas ernüchternd. Dann aber, beim zweiten Versuch der Therapie, besserten die Kügelchen meine Beschwerden um mehr als 90 Prozent. Wann immer es mir die darauffolgenden Male nicht gut ging, habe ich diese Arznei eingenommen, und alles war wieder gut. Weil ich mir das alles gar nicht erklären konnte, war meine Neugier geweckt. Ich wollte wirklich wissen, wie die Homöopathie funktioniert. Diese Faszination hat mich seitdem nicht mehr losgelassen, und die Fragestellung ist so aktuell wie am ersten Tag. Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, dranzubleiben und zu forschen.

 

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In Deutschland ist die Klassische Homöopathie nach Umfragen der Krankenkassen eine sehr beliebte und effiziente Behandlungsmethode, sowohl bei akuten als auch bei chronischen Krankheiten – mit steigender Nachfrage. Allerdings erscheinen in der Presse viele Negativberichte. Wie erklären Sie sich das?
Es ist erstaunlich, dass die Homöopathie immer wieder Anlass zu solchen Auseinandersetzungen gibt. Die Kritik fokussiert sich auf den unzureichend wissenschaftlichen Nachweis. Die Frage ist, welchen Maßstab man dabei anlegt – ob man sich nach der klassischen Naturwissenschaft auf dem Stand von Isaac Newton richtet, in der mehr oder weniger mechanische Gesetzmäßigkeiten gelten, oder nach der sogenannten modernen Naturwissenschaft seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts, in der ein grundsätzlich offeneres Verständnis herrscht. Auf dieser Ebene ist die Homöopathie schwer anzugreifen und sogar verstehbar. Die Vorstellung von Wissenschaft, die solchen Angriffen zugrunde liegt, ist meiner Meinung nach überholt, und es ist schade, dass die Mehrheit der Menschen über diesen Bereich zu wenig weiß und man auch zu wenig darüber diskutieren kann, wer von welchen Vorsätzen ausgeht.

Homöopathie ist grundsätzlich naturwissenschaftlich beforschbar. Man muss die Forschungsmethoden anpassen, wenn man die Wirkungsweise der Hochpotenzen, in denen ja keinerlei stofflicher Gehalt mehr vorhanden ist, nachweisen möchte. In der Grundlagenforschung gibt es dafür physikalische Maßnahmen, Messmethoden und Zellkulturforschungen, und man nimmt Pflanzen, Tiere und durchaus Menschen als Subjekt. Im Bereich der physikalischen Verfahren wie Infrarot- und Ultraviolett-Spektroskopie oder Kernspin-Resonanz existieren bereits einzelne, schon replizierte Studien. Allerdings erfordern sie große Zahlen und sind insgesamt nicht völlig überzeugend, weil sie weit weg von jeder Anwendung am Patienten sind. Mit Pflanzenversuchen sieht es besser aus, da gibt es mittlerweile Modelle.

 

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Können Sie Beispiele signifikanter Untersuchungen nennen?
Um zu belegen, dass die Heilwirkung von homöopathischen Arzneien nicht (nur) auf einen Placebo­effekt zurückzuführen ist, hat eine Schweizer Forschungsgruppe einfache pflanzliche Organismen untersucht. Das Team um meinen Institutskollegen PD Dr. Stephan Baumgartner vergiftete Wasserlinsen mit kleinen Dosen von Arsen, die das Wachstum messbar hemmten. Dann bekamen die vergifteten Wasserlinsen entweder das homöopathische Heilmittel Arsenicum in verschiedenen Potenzen oder pures Wasser (Kontrollgruppe). Die Auswertung der Daten zeigte deutlich, dass sich die homöopathisch behandelten Pflanzen viel besser erholt und entwickelt hatten als die in der Kontrollgruppe.

Ähnliche Experimente wurden auch mit Weizenkeimen durchgeführt – mit ganz vergleichbaren Ergebnissen. Im Bereich der Tiere untersuchte Prof. Peter Christian Endler von der Uni Graz in ihrer Entwicklung gehemmte Kaulquappen. Diese erfuhren nicht nur eine Verbesserung ihrer Behinderungen, wenn die homöopathisch aufbereitete Arznei ins Wasser gegeben wurde, sondern sogar auch dann, wenn dieses Präparat in einer luftdicht verschlossenen Ampulle ins Wasser gehängt wurde, es also keinen physikalischen Kontakt mit den Tieren hatte. Das ist eines der Phänomene, die mich – seitdem ich davon weiß – wie elektrisiert anziehen: diese nichtmaterielle Wirkung. Ich darf auch an Samuel Hahnemann erinnern, der schon vor mehr als 200 Jahren seine Patienten an den Fläschchen riechen ließ. Wenn allein die physische Nähe der Arznei zum Körper der erkrankten Person Heilvorgänge in Gang bringen kann, kann man sich die prinzipielle Frage berechtigt stellen: Was wirkt und wie wirkt es?

 

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Wie wird dies in klinischen Studien untersucht?
Professor Dr. Michael Frass konnte auf der Intensivstation der Uniklinik Wien wichtige Studien durchführen. Dort verdoppelte sich bei schwerstkranken Patienten mit einer lebensbedrohlichen Blutvergiftung durch individuelle homöopathische Therapie die Zahl der Überlebenden nach einem halben Jahr. Dieses sehr deutliche Ergebnis bei teilweise bewusstlosen Patienten widerspricht der Auffassung, man müsste nur daran glauben. Die zweite Untersuchung erfolgte mit schwerst atembehinderten Patienten, die eine Beatmung erforderten. Auch hier ist es gelungen, durch eine standardisierte homöopathische Behandlung aufgrund klinischer Erfahrung die Verweilzeit auf der Intensivstation zu halbieren. Es stellt sich grundsätzlich die Frage unter ethischen Gesichtspunkten, ob Homöopathie hier nicht zur Standardtherapie gehören sollte. Professor Frass und sein Team führten außerdem die allererste Studie durch, die nach klinischen Standards den Effekt einer homöopathischen Begleittherapie auf Krebspatienten gemessen hat. Sie legte sehr klar zutage, dass sich die Lebensqualität und die subjektive Befindlichkeit der mit Homöopathie behandelten Patienten deutlich verbessert hatten!

 

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Sie haben die Neurochirurgie wegen Ihrer Passion für die Homöopathie verlassen. Was wünschen Sie sich für Ihre Zukunft?
Der erste Wunsch ist, dass die Nachfolge in der homöopathischen Praxis gesichert wird, um die Versorgung der Patienten auch in Zukunft zu gewährleisten, denn wir werden alle über kurz oder lang einmal Patienten. Ich hoffe, da jemanden zu finden, bei dem ich mich in guten Händen weiß. Was mich persönlich betrifft, möchte ich die Möglichkeit haben, meine Forschungen zu intensivieren, um hinter die Wirkungsweise der Homöopathie zu kommen, vor allem die nichtmaterielle Wirkung. Ich möchte zudem bei der Qualität der homöopathischen Arzneien meinen Beitrag leisten. Denn: wie kann es sein, dass eine immaterielle Wirkung so kräftig ist? Und so paradox allen konventionellen naturwissenschaftlichen Axiomen zu widersprechen scheint? Ich möchte mich auch dafür engagieren, dass die Arzneimittelvielfalt in der nötigen Qualität auch in der Zukunft zu erhalten ist. Sie merken, es gibt genug zu tun, und ich hoffe, dass mir noch ein paar Jahre zur Verfügung stehen, die mir das ermöglichen, und dass genügend Menschen zur Unterstützung nachwachsen!

 

Haben Sie eine Vision für die Zukunft der Homöopathie?
Ich bin gespannt, ob mit technischen Mitteln homöopathische Phänomene einmal so nachgewiesen werden können, wie es kürzlich mehr als 300 Jahre nach der Entdeckung der Schwerkraft durch Isaac Newton und 100 Jahre nach Einsteins Relativitätstheorie mit den Gravitationswellen möglich war. /Das Gespräch führten Heidi Brand und Anne Devillard.

 

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Diesen Beitrag finden Sie in Ausgabe 3/2019.

 

 

Foto: Heidi Brand